BSA-Forschungsstipendium

Aus Anlass seines 100-jährigen Bestehens hat der Bund Schweizer Architekten BSA im Jahre 2008 zum ersten Mal ein Forschungsstipendium gewährt, mit dem Ziel, entwurfsbezogene forschende Tätigkeit von jungen Architektinnen und Architekten zu fördern. Der BSA spricht dieses Stipendium alle zwei Jahre aus. Das Stipendium ist für Architekten und Architektinnen bestimmt, die ihr Studium vor kurzem an einer Hochschule abgeschlossen und ihren Wohnsitz in der Schweiz haben. Das Stipendium wird für ein Jahr gewährt und beläuft sich auf CHF 30‘000.-

Reglement Forschungsstipendium

Reglement
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Begleit- und Beurteilungsgremium (Stand: 1. Februar 2020):
Stephanie Bender, Elisabeth Boesch, Bruno Reichlin, Thomas Schregenberger, Rolf Seiler (Vertreter Architekturrat der Schweiz), Andreas Sonderegger

Publikationen Forschungsstipendium

2022: Formsperrholz – Material, Struktur, Raum

Holzwerkstoffe aus verleimten Furnieren haben Architekturschaffende seit mehr als 150 Jahren inspiriert – und für ihre Verwendung hat jede Generation eine neue Sprache gefunden. Alvar Aalto, Charles und Ray Eames oder Carlo Mollino gaben Formsperrholz je ihr ikonisches Gepräge – gibt es da überhaupt noch Spielraum für technische oder formale Neuerungen?

Lukas Ingold, Träger des sechsten BSA-Forschungsstipendiums, hat sich auf die Suche nach den Möglichkeiten von Formsperrholz gemacht. Dabei ist er unter anderem in der Schweiz fündig geworden, etwa bei der Expo 64 in Genf, wo eine ganze Halle mit dem Material überdeckt wurde. Das Spannbandtragwerk der Halle des fêtes eines Architektenkollektivs zeigt, wohin der Weg gehen könnte: Als konstruktiver Werkstoff eignet sich Formsperrholz insbesondere als Alternative zu Stabtragwerken – mit zahlreichen neuen Gestaltungsmöglichkeiten.

Verlag Werk AG, Zürich, 2022
68 Seiten, zahlreiche Abb.
ISBN 978-3-909145-23-2
25.00 CHF / 23.50 EUR
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2018: Baugesetze formen – Architektur und Raumplanung in der Schweiz

Schon die ersten Gedanken zu einem Gebäudeentwurf begegnen einem Regelwerk an Baugesetzen, das wesentliche Determinanten der Gestaltung festlegt. Manche dieser Paragraphen werden eher als .Baubeschränkungen. empfunden denn als Hilfe. Jedoch sind sie keine naturgegebenen Gesetze, sondern von Menschen geschaffene Instrumente. Sie bedürfen einer ständigen Revision. Wie Gregory Grämiger nachweist, beruht die Baugesetzgebung in der Schweiz auf überkommenen Prämissen, die während der letzten hundert Jahre in die Rechtsprechung aufgenommen wurden, aktuellen Anforderungen aber kaum mehr gerecht werden. Der Autor untersucht aus historischer und aktueller Sicht den Einfluss der Gesetzgebung auf die gebaute Umwelt. Anhand einzelner Themen und Fallbeispiele werden Probleme der heutigen Baugesetze diskutiert und mögliche Lösungswege aufgezeigt. Die Publikation versteht sich als Aufruf an Architekten, Kritik an der Gesetzgebung zu äussern, Korrekturen zu definieren und sich in den politischen Diskurs einzubringen.

Webseite baugesetze-formen.ch

Gregory Grämiger (*1980) studierte Architektur an der ETH Zürich und promovierte 2014 über wissenschaftliche Sammlungsräume der frühen Neuzeit. Seit 2008 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta), von 2014 bis 2017 zudem an der Professur Annette Gigon / Mike Guyer der ETH Zürich.

gta-Verlag, Zürich, 2018
70 Seiten, 39 Abbildungen sw
ISBN 978-3-85676-385-5 
25.00 CHF / 25.00 EUR
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2016: Giulio Bettini, Die «città animata» – Mailand und die Architektur Asnago Venders

Die Fassadengestaltungen der Architekten Mario Asnago (1896-1981) und Claudio Vender (1904-1986) geben zahlreichen Strassenzügen in Mailand ein Gesicht. Sie modellieren den Aussenraum, so dass er, einem Innenraum vergleichbar, einen behausenden Charakter annimmt. Mit eleganten, von formaler Zurückhaltung, doch zugleich von grossem Erfindungsreichtum geprägten Fassaden rhythmisieren die Gebäude von Asnago Vender das Erscheinungsbild der Strassen. Welche kompositorischen Elemente kamen hier zum Einsatz? Wie wirken sich einzelne architektonische Kunstgriffe auf die Stadtgestalt aus?
In der vierten Publikation der Reihe BSA Forschungsstipendium beschreibt und analysiert Giulio Bettini die von Asnago Vender eingesetzten volumetrischen, architektonischen und konstruktiven Mittel und setzt sie in Bezug zur städtebaulichen Tradition Mailands sowie zur Stadtbaukunst des 20. Jahrhunderts

gta-Verlag, Zürich, 2016
19 x 26 cm, Klappenbroschur, 70 Seiten, 162 Abb. sw
ISBN 978-3-85676-361-9
25.00 CHF / 23.50 EUR
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animata.ch - der architektonische Bau des Stadtraumes
Wanderausstellung und interaktive Homepage zum Bau des Stadtraumes in der Schweiz

2014: Lisa Euler und Tanja Reimer, Klumpen – Auseinandersetzung mit einem Gebäudetyp

Gross, kompakt und profitabel – das sind die Eigenschaften von «Klumpen», dem Forschungsgegenstand, dem sich die Autorinnen des dritten BSA­Stipendiums gewidmet haben. Unvoreingenommen betrachtet kann dieser wirtschaftlich erfolg­ reiche Gebäudetyp mit einer Grundfläche von mehr als 3000 Quadratmeter und einem hybriden Programm einen Beitrag zur urbanen Verdichtung leisten. Auf den verbliebenen freien Flächen in den Schweizer Stadtzentren und in der gut erschlos­ senen Umgebung sind die Klumpen seit einigen Jahren weit verbreitet. Damit ist ein neuer Massstab in die Städte eingezogen. Die zwischen den grossen Gebäuden ent­ stehenden Räume bringen allerdings auch konzeptionelle Herausforderungen mit sich. In ihrer Auseinandersetzung mit Produktionsbedingungen, Qualitäten und Defiziten realisierter Projekte spüren die Autorinnen die spezifischen Eigenschaften der Klumpen auf und stellen die Rolle sowie die wesentlichen Entwurfsaufgaben für Architekten in einem zunehmend komplexeren Planungsumfeld zur Diskussion. Angetrieben vom Wunsch nach einer grossstädtischen Architektur, die program­ matische Vielfalt, charakteristische Stadträume und Dichte erzeugen kann, fragen sie nach den Chancen dieses Gebäudetyps.

Mit Fotografien von Christian Weyell und Illustrationen von Christóbal Schmal
gta-Verlag, Zürich, 2014
19 x 26 cm, Klappenbroschur, 70 Seiten, 104 Abb. Sw
ISBN 978-3-85676-339-8
25.00 CHF / 21.00 EUR
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2012: Annika Seifert und Gunter Klix,Hitzearchitektur – Lernen von der afrikanischen Moderne

Architektur in Afrika muss extremen klimatischen Bedingungen gerecht werden. Inwieweit kann die heutige Entwurfspraxis in gemässigten Klimazonen von den afrikanischen Erfahrungen profitieren? Welche architektonischen Lösungsansätze zur Klimatisierung von Gebäuden sind für uns relevant? Dieser Fragestellung widmet sich der zweite Band der Publikationsreihe zum BSA-Forschungsstipendium. Ausgehend von Fallbeispielen der ostafrikanischen Moderne überprüfen die Architekten Annika Seifert und Gunter Klix, welche Strategien tropischer Architektur sich fruchtbar machen lassen für die Entwurfskultur im mitteleuropäischen Klima, für zeitgenössisches, klimagerechtes Bauen mit genuin architektonischen Mitteln.

gta Verlag, Zürich, 2012
19 x 26 cm, Klappenbroschur mit eingelegtem Faltblatt
62 Seiten, 61 Abb. farbig und sw
ISBN 978-3-85676-306-0
25.00 CHF / 21.00 Euro
Die Publikation ist leider vergriffen

2011: Christian Mueller Inderbitzin, Stahl im Wohnungsbau – Konstruktion und Ausdruck

Der Stahlbau und sein technisches wie ästhetisches Potenzial stehen für den Zürcher Architekten Christian Mueller Inderbitzin im Fokus des Interesses. Sein erklärtes Ziel ist, «die Problemfelder und Fragestellungen zum Stahlbau im mehrgeschossigen Wohnbau systematisch anzugehen und in konkreten prototypischen Entwürfen mögliche Lösungen vorzustellen».

gta Verlag, Zürich, 2011
19 x 26 cm, Klappenbroschur, 46 Seiten, 77 Abb. Sw
ISBN 978-3-85676-296-4
20.00 CHF / 18.00 Euro
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