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BSA Bern, Understand architecture, , Alexander Grünig

Kulturerbejahr 2018 – Säuglingsheim Elfenau

Kulturerbejahr 2018 – Säuglingsheim Elfenau

Auf und ab im Ozeandampfer. Säuglingsheim Elfenau von Otto Rudolf Salvisberg und Otto Brechbühl

Mit dem Projekt „geordneter Betrieb“ gewinnt das Büro Salvisberg und Brechbühl 1928 den Wettbewerb für das Säuglings- und Mütternheim in der hügeligen Parklandschaft der Elfenau. Von 1930 bis 1983 war das Haus in dieser Funktion in Betrieb. Mit der Einrichtung solcher Betriebe sank die Säuglingssterblichkeit in diesem Zeitraum in der Schweiz von zehn auf zwei Prozent.

Die Schattenseite dieser an sich positiven Entwicklung beleuchtet Fredi Lerch im Auftrag des Vereins "netzwerk-verdingt“. Er recherchierte zum Thema Zwangsadoptionen und erwähnt das Säuglings- und Mütternheim in der Elfenau als eine von zahlreichen Institutionen, in denen es zu solchen fürsorgerischen Zwangsmassnahmen gekommen sein könnte.

Zwischen 1967 und 1969 wurde das Haus durch Otto Brechbühl (Büro Itten Brechbühl) um ein Geschoss aufgestockt und seitlich um das Schwesternheim erweitert. Der Architekturhistoriker Paul Hofer (1909 – 1995) schrieb 1966 in einem Gutachten, dass das Haus durch diesen Eingriff „ ...nicht verstümmelt, sondern zerstört werde". Er beklagte insbesondere die Schwächung der bis dahin dominierenden Horizontalen. Die Fotoaufnahmen drei und vier in der Bildergalerie verdeutlichen seine Aussage.

Der freie Grundriss mit dem umlaufenden Balkon und den grossen Fensterflächen machte auch andere Nutzungen möglich. Von 1987 bis 1989 wurde darum erneut gebaut. Diesmal, um ein Pflegeheim einzurichten. Indermühle Architekten führten an den Fassaden und bei der Farbgebung vieles in einen ursprünglicheren Zustand zurück. Im Innern wurde wieder grosszügig reorganisiert.

Seit 2017 sind im Haus Zwischennutzungen untergebracht. Dieser Zustand wird allerdings nicht mehr lange andauern: Aebi Vincent Architekten gewannen 2009 das selektive Verfahren für einen erneuten Umbau mit dem Projekt „gepflegt persönlich“.

vorgestellt von Alexander Grünig

Quellen:
. Schwarzweissbilder aus Schweiz. Bauzeitung 1931
. Schwarzweisse Aussenansicht aus Archivkatalog der Burgerbibliothek Bern
. DISS.ETH Nr. 19031, Otto Rudolf Salvisberg – Seine Schweizer Bauten, von Theresia Gürtler Berger