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BSA Bern, Nostre preoccupazioni,

Westast so besser

Westast so besser

«Was nicht gebaut ist, kann man ändern!» - unter diesem Slogan kämpft das Komitee «Westast - so nicht!» seit bald zwei Jahren für einen stadtverträglichen A5-Westast und eine zukunftsgerichtete Stadtentwicklung. Nun legen die Gegner des bestehenden Autobahnprojekts unter dem Titel «Westast so besser!» eine Alternative vor. Herzstück des Vorschlags sind der Verzicht auf die geplanten Anschlüsse «Bienne-Centre» und «Seevorstadt» sowie der Bau eines rund 5 Kilometer langen Tunnels von der Verzweigung Brüggmoos bis Vingelz/Rusel. 

An einer Medienorientierung vom 7. November präsentierte das Komitee die Vorteile von «Westast so besser!»: Der Bau des Westastes lässt sich beschleunigen und die Belästigung der Bieler Bevölkerung massiv reduzieren, da der vorgeschlagene zweispurige Tunnel bergmännisch mit einer Tunnelbohrmaschine erstellt wird. Gegenüber dem kantonalen Projekt des Westastes kann die Bauzeit halbiert werden; die Lärm- und Staubemissionen werden um 90 Prozent gesenkt. Auch die Kosten werden erheblich reduziert. Sie betragen lediglich die Hälfte der bisher für den Westast der A5 veranschlagten 2,5 Milliarden Franken. Im Weiteren müssen für «Westast so besser!» weder Häuser abgerissen noch Bäume gefällt werden. Vor allem aber bleibt Biel eine bleibende Wunde im Stadtbild erspart, die Stadt kann organisch weiterwachsen. 

Dass das Alternativprojekt realisierbar ist, belegt eine im Auftrag von «Westast - so nicht!» erarbeitete Studie der auf Tunnelfragen spezialisierten Firma Gysel Engineering. «Das Projekt kann als technisch machbar bezeichnet werden», heisst es im Studienbericht. Der Verfasser, Dr. Ing. Martin Gysel, stützt sich bei seiner Beurteilung auf jahrzehntelange Erfahrung als Bauingenieur bei der Planung und Realisierung komplexer Tunnel-Grossprojekte im Autobahn- und Eisenbahnbau. 

In der über 50-jährigen Geschichte der Autobahnumfahrung Biels waren Tunnellösungen zwar bereits mehrfach angedacht, doch noch nie gab es einen derart realistischen Vorschlag wie heute. «Die Machbarkeit eines Tunnels wurde nie in diesem Detailgrad abgeklärt», sagte Lars Mischkulnig vom Komitee «Westast so nicht!» an der Medienorientierung. Weiter erklärte er, der im bestehenden generellen Projekt geplante Porttunnel sei vernünftig und bleibe Teil des Alternativvorschlags. Und: Mit «Westast so besser!» werde an den Vorgaben des Nationalstrassenbaus festgehalten. «Der Tunnel schliesst die Lücke im Autobahnnetz», so Lars Mischkulnig, «unser Vorschlag gehorcht damit dem nationalen Interesse.»

Der Alternativvorschlag «Westast so besser!» wirkt sich in dreifacher Hinsicht positiv auf die Verkehrssituation in Biel und Nidau aus. Bei entsprechenden Begleitmassnahmen wird die Hälfte des heutigen Verkehrs durch den geplanten Tunnel geführt, damit nimmt der Verkehr sowohl auf der Seevorstadt wie auf der Bernstrasse im Vergleich zu heute um 50 Prozent ab. Gewinner der neuen Lösung sind sowohl die Innenstadt wie die verkehrsberuhigten Quartiere. 

Auch städtebaulich erfährt Biel durch die Alternative eine Aufwertung: Über dem Tunnel, der unter der Achse Ländte-, Aarberg - und Bernstrasse verläuft, entsteht ein Boulevard, der nicht zuletzt den Bedürfnissen von Velofahrern und Fussgängern gerecht wird. Er ist das Rückgrat des Lokalverkehrs südlich des Bahnhofs und gleichzeitig auch Autobahnzubringer. Zudem skizziert «Westast so besser!» die Vision eines städtebaulichen Umbaus an der Zihl, der Biel und Nidau verbinden soll.

Das Komitee «Westast so nicht!» geht mit seinem Lösungsvorschlag in die Offensive. In einer achtseitigen Zeitung, die an alle Haushalte der Region verteilt wird, zeigt es im Detail, wie eine Alternative zum Westastprojekt des Kantons machbar ist. Die Gemeinderäte von Biel und Nidau wurden über die Stossrichtung von «Westast so besser!» vorinformiert. Das Komitee «Westast - so nicht!» verlangt von den Behörden der beiden Städte, sich umgehend dafür einzusetzen, dass das offizielle Ausführungsprojekt sistiert wird. Im Rahmen eines partizipativen Prozesses sollen Bund und Kanton den Alternativvorschlag prüfen und weiterentwickeln. 

vorgestellt von Lars Mischkulnig / Reto Mosimann

Download: westastsobesserzeitung.pdf