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BSA Bern, Architektur anderswo,

Die durchgängigen Häuser im Val Vogna

Die durchgängigen Häuser im Val Vogna

Das weitgehend unberührte Val Vogna ist eine Entdeckung für jeden Wander- und Walserfreund. Wie kaum in einem andern Tal wird im Val Vogna die jahrhundertealte Walserkultur erhalten und gepflegt. Die winzigen Weiler Piane, Rabernardo, Ca’Verscovo, Oro und Selveglio sind bis heute einzig durch Fusswege erschlossen. Die Weiler bestehen aus wenigen eng aneinandergedrängten Wohn- und Ökonomiegebäude – nur im Herzen von Oro ist eine kleine Kapelle zu finden. Die Eigenart der Walsergebäude im oberen Val Sesia und insbesondere im Val Vogna besteht darin, dass diese jeweils umlaufende Laubenbalkone aufweisen. Die Laubenbalkone sind Erschliessung und Nutzraum zugleich. Aufgrund des feuchten Klimas (im Gegensatz zum viel trockeneren Wallis) musste das gemähte Gras in gedeckten Lauben getrocknet werden. Die Gebäude verfügen über keine internen Treppenhäuser sondern einzig aussenliegende, in den Lauben integrierte Holztreppen.

Die Fusswege, welche die Weiler verbinden, verlaufen unter und durch diese Laubenebene, wodurch auf wunderbare Weise die öffentliche Erschliessung der Weiler mit der privaten Erschliessung der Gebäude verschmilzt – selbst der Aufenthaltsraum der Kapelle von Oro befindet sich im Aussenraum der Laubenzone.

von Damian Walliser