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werk, bauen + wohnen 7/8 – 2017

werk, bauen + wohnen  7/8 – 2017

Manche heute massgebende Schweizer Position wäre ohne Erfahrungen im Ausland oder grenzüberschreitenden Austausch nicht denkbar. In Anbetracht der Reputation der Schweizer Architektur in der Welt, ihrer zahlreichen internationalen Verflechtungen und ihres erheblichen Lernpotenzials mag es erstaunen, dass Schweizer Büros eher selten an internationalen Wettbewerben teilnehmen oder sogar im Ausland bauen. Es scheint fast, als wäre die Schweizer Aussenhandels­bilanz in der Architektur etwas einseitig: Denn wer anderswo baut, stellt sich auf unvertraute Rah­menbedingungen, Gesetze, Bau­ und Hand­werkskulturen und auf finanzielle Zwänge ein. Das scheint Viele von einem Engagement im Ausland abzuhalten.
Viele junge Architektinnen aus aller Welt studie­ren und arbeiten in der Schweiz, Studienreisen hierher werden unzählige veranstaltet. Doch von einer Schweizer Architektur lässt sich eigentlich nicht sprechen. Und schon gar nicht kann sich diese auf ein spezifisches Eigenes berufen, es sei denn, man würde die kleinzellige Struktur der Branche und des ausführenden Gewerbes als typisch schweizerisch bezeichnen.
Manchmal, selten genug, entsteht im Bezug zum Regionalen die Glaubwürdigkeit, die einer internationalen Karriere den Weg ebnet; Beispiele aus dem Tessin, aus Graubünden, Basel und neuerdings vielleicht auch aus Zürich sind bekannt. Doch dieses Lokale ist genauso durch Anderes, Fremdes bestimmt wie durch Eigenes.

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