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BSA Bern, Capire l'architettura, , Martin Ernst

Nicht verpassen – Danke Fribourg!

Nicht verpassen – Danke Fribourg!

Stadt Freiburg und die momentan frei begehbare Wehranlagen in der Stadt

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich bin sicher nicht der einzige, der sich in die Stadt Freiburg verliebt hat. Als eingefleischter Berner bin ich seit jeher neidisch auf diese Stadt, welche einem offenen Geschichtsbuch gleichkommt und bis in die heutige Zeit mit architektonischen Delikatessen aufzuwarten vermag. Uns allen sind die Anblicke der Wehrtürme im Stadtbild vertraut. Mit den nun zugänglich gemachten Wehranlagen aus dem 15. Jahrhundert kann nicht nur diese Epoche hautnah erlebt werden, sondern der Rundgang in den Wehrgängen ermöglicht auch neue, sehr reizvolle Ausblicke auf die Stadt.

Ich denke, dass ihr alle diese tolle Stadt kennt, sie ist und bleibt für mich eine Stadt in der man sich sofort wie zuhause fühlt und in welcher es trotzdem immer wieder Neues zu entdecken gibt.

Dies gilt sowohl für das aktive Leben, die Vielfalt und die Lebensqualität in dieser Stadt - wenn du am Samstag über den Markt gehst, hörst du wie die Verkäufer untereinander im Senslerdialekt und gleichzeitig mit der Kundschaft französisch sprechen, dies gilt auch in den Beizen und Ausgehbereichen. Die Stadt begeistert durch eine lokal oft ungestörte architekturhistorische Einheit, im Kontext zu einer wilden und teils dramatischen Naturkulisse. Nicht nur die bis heute erhaltenen Wehranlagen, Stadtmauern und Türme prägen das Stadtbild, als Stadtwanderer durchschreitet man vielfältigste Quartiere aus verschiedenen Epochen, welche in ihrem Charakter und ihrer Architektursprache authentisch geblieben sind. Dies gilt nicht nur für die mittelalterliche Altstadt und Base Ville, und den Bd de Pérolle, dort wo man sich voll in Frankreich fühlt, sondern ebenso das für Quartier Belluard mit dem Bollwerk, den Schulbauten und Bibliothek aus verschiedensten Epochen und den schön gestalteten neu belebten Strassenbereichen, und auch das Bahnhofs- und angrenzend das Universitätsquartier und das Cardinalquartier Fribourg Süd, jedes Quartier mit sehr stimmiger Identität. Und nicht zu vergessen all die Brücken in dieser Stadt - liebe Freiburger, ihr möget mir meine Schwärmereien verzeihen, ich kann nicht anders!

Nun zum Besuch der Wehranlagen.

Es erstaunt mich bei jedem Besuch wieder, wieviel von diesen Bauten noch heute das Stadtbild von Freiburg prägen – in Bern ist das Gros dieser Anlagen verschwunden oder nur noch knapp erkennbar. Ich empfehle euch nahe vom Bahnhof mit dem Heinrichsturm, unmittelbar neben den Geleisen und der Uni zu beginnen und von dort aus das Bollwerk zu besuchen um anschliessend den angeblich längsten Wehrgang in Europa mit dem Kornturm, Vierpfundturm, dem Murtentor und dem östlichen Mauerabschnitt zu besuchen. Ebenso eindrucksvoll sind die Wehrbauten beim Bernertor und Katzenturm und die Talsperre mit dem Cotterontor. Und wenn die Zeit reicht, oder an einem Folgetag, lohnt es sich den Rest dieser Wehrbauten zu besuchen.

Beim Office de Tourisme im Theaterbau Equilibre oder bei den verschiedenen Wehranlagen liegen Faltblätter in Deutsch, Französisch und Englisch auf, welche aufzeigen, was wo zu finden ist. Die Blätter geben zu den einzelnen Objekten Kurzinformationen. Ein Besuch lohnt sich!

verfasst von Martin Ernst