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BSA Zürich,

Januar-Kultur: „Die Konstruktion des Spektakels: Hinter und vor der Pfauenbühne“

Januar-Kultur: „Die Konstruktion des Spektakels: Hinter und vor der Pfauenbühne“
Zwischen den Decken des Pfauen-Zuschauerraums: Unten die geschützte Decke von Pfleghart und Häfeli (1926), oben jene von Fellner und Helmer (1899), darüber befindet sich die ursprüngliche, bemalte Kuppel von Chiodera und Tschudin (1889).
25.01.2024
17:30 - 23:00
Treffpunkt vor dem Pfauen, 8001 Zürich

Seit Jahrzehnten wird in Zürich um die Schauspielhausbühne am Pfauen gestritten, denn im Haus mit der historischen Bühne mit grosser Geschichte ist der moderne Betrieb mit vielen Hindernissen verbunden. Viele Erneuerungsprojekte sind schon für den Pfauen gemacht worden, angefangen bei Jørn Utzons grosser Geste, mit der er 1964 einen Vorschlag für die Überbauung des Heimplatzes machte bis zum letzten Neubauentwurf von EM2N. Dieser scheiterte am Veto des Gemeinderates, den Pfauen aus dem Inventar für denkmalgeschützte Bauten zu entlassen.

Wir haben die Möglichkeit, auf einer Führung mit Dirk Wauschkuhn, dem technischen Direktor des Schauspielhauses, hinter die Bühne zu schauen und uns selbst ein Bild zu machen, wie heute im mehrfach umgebauten Haus gearbeitet wird. Der Betrieb eines modernen Theaters in einem alten Gebäude, das ursprünglich als Varieté mit Biergarten und Kegelbahn diente, ist sehr komplex. Wir sehen konkret, was dies für den Aufbau des Bühnenbildes der «Möwe» von Tschechow heisst, die am Abend gespielt wird. Und dann drehen wir den Spiess um und schauen uns das Stück an, um das Wunder der Verzauberung, entstanden aus den uns nun bekannten Anstrengungen der Technik, aus dem Zuschauersaal zu geniessen.

Mit diesem Abend knüpfen wir an die Diskussion im BSA ZAGG im Frühjahr2021 an, wo das Neubauprojektes von EM2N diskutiert wurde. Damals war noch nicht bekannt, dass der Neubau nicht möglich sein würde. In der Öffentlichkeit wurde emotional über den möglichen Abbruch diskutiert: Darf ein Denkmal mit so viel Geschichte verschwinden? Oder darf man dem Theater optimale Arbeitsbedingungen verweigern? Die kulturpolitische Debatte um den Pfauen hat heute eine andere Ausgangslage, ist aber sowohl wegen des dringenden Erneuerungsbedarfs des Gebäudes als auch wegen der historischen Bedeutung des Gebäudes für Zürich und das deutschsprachige Theater noch immer aktuell. Wir freuen uns auf eine angeregte Diskussion und einen tollen Theaterabend.

Programm
17.30 Eintreffen vor dem Pfauen am Heimplatz

17.40 Führung in 1-2 Gruppen durch das Haus durch Dirk Wauschkuhn, technischer Direktor
Schauspielhaus Zürich. Diskussion der betrieblichen Möglichkeiten und Einschränkungen im
historischen Gebäude.

19.00 Einfaches Stehabendessen, geliefert von der Pfauen-Kantine

20.00 «Die Möwe» von Anton Tschechow, inszeniert von Christopher Rüping auf der Pfauenbühne (siehe
auch schauspielhaus.ch)