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BSA Zürich,

Entwurf in Zeiten des Klimawandels

Entwurf in Zeiten des Klimawandels
Fassade des Amts für Umwelt und Energie in Basel. Bild: jessenvollenweider architektur
10.03.2022
17:00 - 21:00
Sihlquai 268, 8005 Zürich

Vor dem Hintergrund der uns drohenden Klimakrise fordern einige nichts weniger als mit dem Bauen ganz aufzuhören. Andere, wie z.B. Astrid Staufer in einem Interview in werk, bauen + wohnen 12-2021, sehen darin eine Chance für unseren Berufsstand: «Das könnte eine schöne Aufgabe für uns Architekten sein: an positiven Visionen zeichnen».

Wenn man sich die grossen Weichenstellungen veranschaulicht, welche auf die Stadt, die Architektur und die Gesellschaft innert Kürze zukommen, fehlen uns doch noch einige entwerferische Mittel im Umgang damit. Anlässlich unserer Monatsveranstaltung möchten wir diese immense Debatte eingrenzen auf das, was wir beeinflussen können, resp. auf dahin wo wir, durch unsere Expertise, konkrete Vorschläge machen können. Daniel Kurz (Historiker und ehem. Chefredaktor werk, bauen + wohnen) wird uns in seinem Einführungsreferat einen kulturgeschichtlichen Abriss zu Energiekrisen und Paradigmenwechsel geben. Danach nehmen wir das oben bereits erwähnte Interview zum Ausgangspunkt unserer Debatte und möchten folgende drei Aspekte daraus vertiefen.

  • Thema Weiterbauen an der Stadt und Landschaft: Weiterbauen beinhaltet die Übernahme bestehender Strukturen. Gleichzeitig ist angesichts der schwindenden Landressourcen Verdichtung angesagt. Wie könnte man die Bauträger und Eigentümer zu mehr Substanzerhalt motivieren und bewegen? Wenn Robustheit und Festigkeit im Widerspruch zu den Klimazielen stehen, wie liesse sich dieser Widerspruch auflösen? Kann man mit dem Prinzip der «kunstvollen Bricolage» städtebauliche Probleme lösen? Wie gelangen wir von der Einzelepisode zum Stadtbild, wer ist dafür verantwortlich und welche neuen Methoden und Instrumente braucht es dafür?
  • Thema Komfort: Die seit Jahren steigenden Standards in Bezug auf Wohnungsgrössen, Bau- und Haustechnik lassen auf den ersten Blick eine Verminderung des Komforts (politisch) unrealistisch erscheinen. Gleichzeitig liegt im Normierungsbereich ein grosser Hebel zu Minderung von CO2 im Bauwesen. Was verstehen wir unter Komfort heute und welche Bereiche könnten den grössten Beitrag (z.B. im Wohnungsbau) leisten? Braucht es noch strengere, andere, neue Regulierungen – oder eher Anreize? Wie können wir uns in der sich verdichtenden Gemengelage von Anforderungen überhaupt wieder Denk- und Spielräume für zeitgemässe und tragfähige Lebensformen schaffen?
  • Thema Paradigmenwechsel: In einer Konjunkturflaute hat die sog. «Rossi-Generation» die Schweizer Architektur in einem kollektiven Akt radikal und mit wehenden Fahnen erneuert. Seit 40 Jahren schreiben wir dank anhaltender Hochkonjunktur still und individuell an ihrem Kanon weiter. «Wir verhungern am vollen Teller», mahnte Helmut Federle bereits 2002. Nun eröffnet die Klimakrise mit Vehemenz den Schritt in eine «neue Epoche». Countdown 2030 etwa spricht von der «neuen Moderne». Woran wollen wir festhalten, was lassen wir los und was möchten wir (zurück)erobern? Wie gelingt es unserer Disziplin, dem angesagten Verzicht, positive Bilder für die Zukunft entgegenzustellen? Wie stellen wir uns diese Bilder vor und wie vermitteln wir sie?

Folgende Personen haben ihre aktive Teilnahme bereits zugesagt:
- Astrid Staufer, Architektin, Staufer Hasler Architekten
- Daniel Kurz, Historiker, ehem. Redaktor WBW
- Patric Furrer, Architekt, Furrer Jud Architekten
- Axel Simon, Architekt, Redaktor Hochparterre
- Sara Barth, Architektin, Mitglied Gruppe Countdown 2030
- Axel Fickert, Architekt, Fickert Knapkiewicz Architekten
- Jürg Graser, Architekt, Graser Troxler Architekten
- Daniel Bosshard / Stephan Popp (BSA ZAGG, Moderation)

Die Moderatoren versuchen im Anschluss der Diskussion eine Zusammenfassung zu geben mit dem Ziel, die Debatte auf der Webseite des BSA ZAGG öffentlich zu machen.

Ort: Cigarettenfabrik, Sihlquai 268, 8005 Zürich

ab 17:00
Eintreffen mit Apéro

17:30
Vortrag von Daniel Kurz, Historiker und ehem. Chefredaktor werk, bauen + wohnen: Energiekrisen und Paradigmenwechsel

18:00
offene Debatte

ca. 19:30
Apéro riche und weitere Gespräche

21:00
Ende der Veranstaltung

Anmeldung bis spätestens 4. März 2022 an