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BSA Bern Preis 2017 - BFH

Laudatio BSA Preis und BSA Anerkennung 2017 - Bachelorthesis BFH Burgdorf - Architektur

Immer wieder treten in der Auseinandersetzung mit Architektur neue Aspekte oder Themen auf, mit denen wir uns beschäftigen und die unsere Arbeit beeinflussen. Nicht nur technische Problemstellungen, sondern und vor allem gesellschaftliche Veränderungen führen zu veränderten Sichtweisen. Die Architektur ist damit einem ständigen Erneuerungsprozess unterworfen. Obwohl die Auffassung über die Qualität in der Architektur auch einem gewissen „Zeitgeist“ geschuldet ist, scheinen uns die wichtigsten Beurteilungskriterien fortwährend, d.h. was gute Architektur auszeichnet, bleibt gewissermassen konstant: die Durchgängigkeit einer architektonischen Haltung vom städtebaulichen Entwurfsansatz bis in die konstruktive Umsetzung.

Erfreulicherweise liessen sich im Rahmen unserer Beurteilung auch im diesjährigen Jahrgang der Bachelor-Thesis Arbeiten ausmachen, die diesbezüglich herausragen. Darunter ist das Hallenbadprojekt von Andreas Michel zu erwähnen, eine Arbeit, die uns einerseits durch ihre Kohärenz, andererseits durch ihr architektonisches Gespür auffiel. Das Projekt, welches wir mit dem „Preis des BSA Bern“ auszeichnen dürfen, basiert auf einer einfachen, jedoch effektiven Umsetzung einer starken Idee: statt an der kleinteiligen Körnung des städtebaulichen Kontextes orientiert sich die vorgeschlagene Schwimmhalle an den grossen Dimensionen der Umgebung. Unter dem riesigen, flach gewölbten Kuppeldach der Halle sind Räume mit sekundären Nutzungen eingestellt. Verschiedene Wasserbecken werden untereinander verbunden, was die Idee der modulierten Topografie stärkt. Konsequent schliesslich ist auch die konstruktive Umsetzung des Projektes.

Aufgrund anderer herausragender Qualitäten können wir dieses Jahr zusätzlich eine weitere Arbeit mit einer „Anerkennung des BSA Bern“ auszeichnen. Die Arbeit von Yannick Rieble für ein Wohngebäude in Steffisburg überzeugt uns mit einer präzisen Analyse und dem daraus abgeleiteten Lösungsansatz. Das Verhältnis von Gemeinschaft und Privatheit wird neu interpretiert. Dabei wird aufgezeigt, wie sich auch andere als ‚herkömmliche Wohnformen’ mit einer hohen räumlichen und gesellschaftlichen Qualität entwickeln lassen. Dabei entwickelt der Autor die organisatorische Umsetzung der Idee weiter, dem einzelnen Bewohner nur ein Minimum an privatem Raum zuzustehen und führt das Projekt in eine interessante und innovative Wohnungstypologie über.

An dieser Stelle möchten wir es nicht unterlassen, allen Studierenden zum Abschluss ihres Bachelor-Studiums sehr herzlich zu gratulieren. Gleichzeitig möchten wir - als Vertreter des BSA (Bund Schweizer Architekten) - Euch dazu ermutigen, das in Euren Arbeiten gezeigte Engagement auch in der beruflichen Zukunft weiter zu pflegen und Euch mit Beharrlichkeit auch fortan für gute Architektur einzusetzen.

BSA Bern, 20. Oktober 2017

Tom Pulver / Walter Hunziker / Daniele Di Giacinto