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werk, bauen + wohnen 12-2017

werk, bauen + wohnen 12-2017

Flora Ruchat-Roncati

Als eine zentrale Akteurin der Tessiner Tendenza hat sich Flora Ruchat-Roncati in die Geschichte der Schweizer Architektur eingeschrieben und mit bedeutenden Werken die Landschaft der Schweiz geprägt.In ihrer Ideenwelt verbindet sich die Schweizer Nachkriegsmoderne im Geist Le Corbusiers mit dem italienischen Rationalismus, in ihrer Biografie sind die Stationen Zürich und Rom ebenso wichtig wie das Tessin oder Friaul.
Flora Ruchat-Roncati war eine politisch bewusste Architektin mit engen Verbindungen ins genossenschaftlich-
gewerkschaftliche Milieu Italiens, davon zeugt der imposante Wohnungsbau in Taranto. Als erfolgreiche Architektin und als erste Professorin überhaupt an der ETH Zürich – man denke: vor nur 30 Jahren ! – war sie für eine ganze Generation
ein Vorbild und Rollenmodell. Sie hat jungen Frauen (und Männern) Wege geöffnet, für sie Zugänge geschaffen
und Respekt eingefordert. Dieses Rollenvorbild braucht es heute nicht minder als damals, denn die Hochschule bildet zwar mehrheitlich Frauen aus, an der Spitze stehen aber noch immer nur wenige von ihnen.
Die Entstehung dieser Heftnummer widerspiegelt die Arbeitsweise der Architektin: Die meisten Texte wurden im Kollektiv verfasst, und das Konzept für dieses Heft entstand aus der Diskussion zwischen der Forschungsgruppe zu Flora Ruchat-Roncati an
der ETH Zürich, der Redaktion und unseren GrafikerInnen.